Außerschulischer Lernort, Erlebnissgarten, Nachbarschaftstreff, Reallabor – all das ist Minitopia. Auf dem Gelände einer ehemaligen LKW-Werkstatt in Hamburg-Wilhelmsburg wollen gemeinsam mit Euch ausprobieren, ob und wie wir uns in Zeiten der Globalisierung mit den Ressourcen vor Ort, unseren eigenen Händen und gegenseitiger Unterstützung in der Stadt selbst versorgen könnten.

Bei aller Dramatik: Jede Krise beinhaltet gleichzeitig die Möglichkeit der Wandlung und Weiterentwicklung. Wir möchten in erster Linie dazu ermuntern, den z.T. beängstigenden Folgen der Globalisierung nicht mit Angst, Wut oder Rückzug zu begegnen, sondern mit Kreativität, Experimentierfreude und Spaß am Gestalten. Wir testen vergessene Methoden und erfinden neue Konzepte für zukunftsfähige Lösungen, um den Herausforderungen unserer “modernen”, industrialisierten und globalisierten Welt zu begegnen.

Unser Gelände steht ausdrücklich auch anderen Bildungsträgern für ihre Projekte zur Verfügung! Und um die Betriebskosten zu stemmen, könnt Ihr uns auch für Fotoshootings, Videodrehs, Betriebsfeiern oder die romantische Gartenhochzeit mieten! Schreibt an kaethe(at)minitopia.de

  • Unser Garten

Wichtiger Bestandteil des Projekts ist unser Selbstversorger-Garten, der nach den Prinzipien der Permakultur entwickelt wird. Gemeinsam finden wir heraus, wie wir auf kleinstem Raum, ohne künstliche Hilfsmittel und mit minimalem Energieaufwand maximale Erträge für den Eigenbedarf ernten können. Wir vermehren Saatgut von Initiativen wie Open Source Seeds, Arche des guten Geschmacks von SlowFood oder VEN e.V. und Gemüse, das auf der Roten Liste steht. Wer sich einem der Gemüse-Teams anschließen möchte, ein Bohnentipi, einen Pilzgarten oder einen Naschgarten anlegen oder schon immer mal Fassadenbegrünung ausprobieren wollte: Melde Dich!

  • Upcycling-Atelier

Im Upcycling-Atelier werden wir kreativ und zaubern allerhand Zauberhaftes aus Altpapier, Altkleidern, Altglas, Kunststoffverpackungen und sonstigem “Müll”. Nein wir verkaufen nichts. All das müsst Ihr bei uns schon selbst machen. In Workshops zeigen wir Euch, wie Ihr aus Stoffresten nachhaltige Bienenwachstücher, Kaffee- und Teefilter, Brotbeutel oder Einkaufstaschen; aus Pappmache dekorative Schüsseln, Schmuck oder kleine Kunstwerke oder aus Wollresten Pullover, Topflappen oder Baumschmuck herstellen könnt. Wenn Du auch so ein DIY-Vogel bist und uns was zeigen kannst, einen Workshopraum suchst oder Material für uns hast: Melde Dich!

  • Projektküche

In unserer Projektküche lernen wir, Reste zu verwerten, Lebensmittel haltbar zu machen, umweltschädliche Produkte ohne großen Aufwand durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen und dadurch nicht nur Geld zu sparen, sondern auch große Mengen Abfall, Plastik und ungesunder Zusatzstoffe zu vermeiden. Bei gemeinsamen Koch-Aktivitäten und im Rahmen von Workshops werden traditionelle Methoden zur Verarbeitung von Lebensmitteln ausprobiert und viel Wissen zu natürlicher Ernährung geteilt. Du kochst die beste Marmelade, fermentierst was Dir in Finger kommt oder weißt wie man Kinder zu gesunden Snacks bringt? Melde Dich!

Schon gemerkt? Wir lieben Müll!
Weil wir daraus noch richtig viele großartige Sachen machen können. Dabei steht insbesondere das Upcycling von Müll zu Kunst- oder Bauprojekten, um die vorhandenen Materialien im Sinne der Kreislaufwirtschaft ihrem nächsten Verwendungszweck zuzuführen. Diese bekommen wir in Form von Sachspenden – von alten Gummireifen und ausrangierten Holzbohlen ist bis zu Farbresten und ausgedienten Stoffen alles dabei. Besonders am Herzen liegt uns außerdem das Kochen mit geretteten Lebensmitteln,  Resten aus der Solidarischen Landwirtschaft oder mit dem im Permakulturgarten selbst angebauten Gemüse. Hier eine kleine Übersicht unserer Aktivitäten, um Wasser, Energie und Abfall einzusparen:

  • Zur Bewässerung im Garten fangen wir Regenwasser auf und mulchen unsere Beete, um Wasser zu sparen.
  • Wir nutzen Komposttoiletten und informieren über die Abwasser-Problematik.
  • Wir vermeiden Plastikverpackungen und nutzen wiederverwendbare Hilfsmittel, z.B. Brot-/Gemüsebeutel, Bienenwachstücher, Dauer-Kaffee-/Teefilter, Dauerbackfolie, Schraubgläser etc..
  • In unserer FoodKoop kaufen wir Trockenware in verpackungsarmen Großgebinden, wo möglich von lokalen Anbietern; die Ernte aus unserer Solawi wird verpackungsfrei in Kisten zum Selbstabwiegen ausgeliefert.
  • Bei Großveranstaltungen nutzen wir essbares Einweg-Geschirr (aus Maisstärke) oder zumindest kompostierbares Geschirr/Besteck.
  • Wir sind mit energiesparender LED-Beleuchtung ausgestattet.
  • Wir machen Lebensmittel haltbar und verwerten Reste im Bokashi, im Wurmkompostern oder in unserer selbstgebauten Biogasanlage.
  • Beete, Möbel etc. bauen wir ausschließlich aus alten Gerüstbohlen/Holzresten.
  • Batterien laden wir mit unserem Windrad auf.
  • In Workshops verwenden wir zum Kochen selbstgebaute Solarkocher und Kochkisten oder kochen auf offenem Feuer.
  • In unserer Werkstatt arbeiten wir ausschließlich mit Recycling-Material bzw. Materialresten.
  • In unserer Nähwerkstatt arbeiten wir ausschließlich mit Altkleidern und Stoffresten.
  • Beim Kauf von Produkten achten wir auf Umwelt- und Sozialverträglichkeit, z. B. Fair Trade- und Bioprodukte.