In Minitopias kleinen Saatgutbibliothek kann jede*r kostenlos Saatgut erhalten, wenn er/sie bereit ist, von den daraus gewachsenen Pflanzen wieder Saatgut zu gewinnen und und einen kleinen Teil an die Bibliothek zurückzugeben.
Die Anfänge von Saatgutsammlungen gehen auf die Sesshaftwerdung der Menschheit zurück. Erntegut der ertragreichsten Getreidepflanzen unterschiedlicher Standorte wurden getrennt aufbebewahrt, gekennzeichnet und standortgerecht für die nächste Aussaatsaison verwendet.
Heute kontrollieren grosse Saatgutkonzerne den Zugang zu den biologischen Ressourcen, die für die Züchtung und somit für unsere Nahrungssicherheit benötigt werden. Sie bestimmen, wer womit arbeiten darf, was Landwirt*innen produzieren, was der Lebensmittelhandel anbietet und somit, was wir essen – und zu welchem Preis.
Wir wollen:
- zur Erhaltung der regionalen Diversität von Nutzpflanzen beitragen
- regional angepasste, samenfeste Sorten erhalten und vermehren
- traditionelles Wissen über Saatgutvermehrung teilen
- kostenlosen Zugang zu Saatgut für gesunde Nahrungspflanzen schaffen
- ein politisches Zeichen gegen die Saatgutindustrie setzen
- einen umfassenden Systemwandel hin zu einer ökologischen, sozial gerechten und selbstbestimmten Landwirtschaft
Wir sind keine Saatzuchtanstalt, sondern ein Mitmachprojekt für Hobbygärtner*innen. Wenn die Pflanzen jedes Jahr unter ökologischen Bedingungen nachgezogen werden, passen sie sich den örtlichen Boden- und Klimaverhältnissen an. Dazu braucht es keine großen Flächen; auch auf kleinstem Raum kann wertvolle Erhaltungsarbeit geleistet werden. Neu-Gärtner*innen bekommen Tipps und Hinweise zu Anbau, Vermehrung und Saatgutgewinnung der einzelnen Kulturen aus unserer Minitopia-Gartendatenbank.
Du hast selbst noch sortenreines Saatgut über oder willst Dir Saatgut „leihen“?
Dann schreib an stevie@minitopia.de und wir organisieren eine corona-konforme Übergabe!